
Die calimoto Userin und Motorrad Influencerin Marie-Jana (Link) war wieder für uns und mit uns unterwegs und hat sich dieses Mal für euch die Alpen ganz genau mit calimoto angeschaut. Das Salzkammergut, der Großglockner, das Trentino und die Dolomiten standen mit auf der Liste. Von ihren spannenden Erlebnissen berichtet sie nun persönlich:
Liebe Biker-Community! Falls ihr mich nicht schon aus dem letzten calimoto-Blog über die Kanarischen Inseln (link) kennt: Ich darf euch hier auf meine Abenteuer mitnehmen, auf denen sich calimoto als treuer Begleiter bewährt hat. Mein Ziel ist es möglichst viele schöne Kurvenstraßen mit dem Motorrad zu entdecken und vielleicht sogar ein bisschen Inspiration für eure nächsten Reiseziele zu liefern.
„Der Sonne hinterher“ ist das Motto meiner aktuellen Reise. Um die kurvigsten Straßen und tolle Ausblicke zu genießen, mache ich mich auf den Weg in die Alpen. Da das Wetter aktuell sehr unbeständig ist, entscheide ich von Tag zu Tag spontan, wohin die Reise gehen soll und versuche so gut es geht, dem Regen davonzufahren.

Ich packe meine Hypermotard in meinen Camper und mache mich auf den Weg. Das erste Wolkenloch entdecke ich im wunderschönen Salzkammergut, welches für seine Seen wie Traunsee, Attersee, Mondsee, Wolfgangsee und viele mehr bekannt ist. Hier bietet sich eine wunderschöne Seentour an. Was mich fasziniert, ist, wie viel man nah am Ufer entlangfahren kann. Besonders romantisch ist das natürlich bei Sonnenuntergang. Damit meine Kurvenjagd nicht zu kurz kommt, fahre ich auf den Roßberg. Die Roßfeldstraße 999 ist eine Mautstraße, die einen für ca. €5,- von Hallein bis Berchtesgaden bringt. Die wunderschöne Aussicht kann man am besten mit frisch gebackenen Waffeln (im Café am höchsten Parkplatz) und Ausblick über das Salzburgerland genießen. Auch wenn hier überall Berge zu sehen sind, gibt es relativ wenig Pässe. Dieses Phänomen habe ich letztes Jahr schon in Tirol erlebt und entscheide mich deswegen weiterzuziehen.
Weiter gehts für mich ins Trentino. Einer wunderschönen Gegend bei Trient, voller Kurven, welche durch die Weingegend führen.
Abgesehen vom Passo Mendola SS42 und der SP85, die einen in 40 Kehren und 18 km auf den Monte Bodone führt, darf man auf keinen Fall den Passo Rolle SS50 verpassen. Die wunderschöne Straße bringt einen in weit geschlungenen, unzähligen Kurven auf eine Hochebene zwischen zwei Bergen.
Ein besonderes Highlight ist für mich die Auffahrt auf den Passo Manghen über die SP31.
Die Straße ist wirklich schmal und die Kehren sind sehr eng. Was sich als Vorteil erweist, da kaum Verkehr auf der Straße ist und ich die Fahrt in voller Ruhe genießen kann.
Für den nächsten Tag sind leider heftige Schauer in der ganzen Region angesagt, weshalb ich mich entscheide Richtung Großglockner weiterzuziehen.

Die Fahrt auf den Großglockner ist zwar kein Schnäppchen mit ca. 30€ für ein Motorrad, dafür wird man aber mit einer unwirklichen Schönheit an Landschaft belohnt. Die Straße 107 namens Untertauern (auf der Kärntner Seite des Berges) bzw. Seidlwinkl und später Taxbacher Fusch (auf der Salzburger Seite) umfasst 36 Kehren auf 47,8 km. Wenn man bis zur Edelweißspitze rauf fährt, kommt man auf 2504 Höhenmeter und kann einen 360 Grad Panoramablick auf die höchsten Berge Österreichs genießen. Im Tal waren es noch um die 18ºC, oben angekommen sind es nur noch 3ºC. Der starke Sonnenschein lässt es sich wärmer anfühlen und ich genieße die Aussicht auf das Schneeparadies. Die Straßen sind großteils trocken, allerdings muss ich sehr vorsichtig fahren, da die Schneemassen abtauen und immer wieder kleine Eiswasser-Bächlein die Straße queren. Weiteres wurde die Höchstgeschwindigkeit vor kurzem auf 70 km/h gesenkt, was mir in dem Moment jedoch nichts ausmacht, da ich mit staunen und genießen beschäftigt bin.
Auch wenn 47,8 km kurz erscheinen, würde ich sagen, man kann auf dem Großglockner mindestens einen halben Tag verbringen kann, ohne, dass einem langweilig wird. Was man auf keinen Fall auslassen sollte, sind die paar Kilometer auf der Hochalpenstraße, die einen zu Kaiser-Franz-Josefs-Höhe führen.

Die bisher schönste Gegend, in der ich je Motorrad gefahren bin, sind die Dolomiten. Und genau da ist für die nächsten Tage ganz passables Wetter angesagt. Schnell verlade ich mein Motorrad und mache mich auf den Weg zu diesem magischen Ort. Ich tue mir schwer eine Route auszusuchen, da es in der Gegend so undenkbar viele kurvige Straßen und Pässe gibt. Wieder einmal schaffe ich es nicht, alles abzufahren, was ich gerne würde.
Als Erstes fahre ich zum Passo Sella SS242 und alleine der Weg dorthin ist Fahrspaß ohne Ende! Die SS244 nach Corvana und die SS243 am Weg zum Sellajoch sind traumhaft schön.
Das Sellajoch selbst bietet eine wunderschöne Strecke zu den kargen Bergspitzen Sassolungo (Langkofel) und Sassopiato (Plattkofel) welche mich an die berühmten drei Zinnen erinnern.
Die Krönung der ganzen Reise ist es, dass ich den Sonnenuntergang am Passo Giau SP638 erleben darf. Die tief stehende Sonne schmeichelt dem schroffen Panorama und lässt mich für einige Zeit verharren und den Moment genießen. Für solche Momente fahre ich Motorrad.
Ich bin sogar so vertieft im Staunen, dass ich vergesse, ein Foto zu machen.