Wir widmen uns heute einem wichtigen Thema – deinem Gepäck während der Motorradtour. 🧳🏍️
Wohin kommt eigentlich das ganze Gepäck für eine Motorradtour? Wie befestige ich das Gepäck am einfachsten und wie viel kann mein Bike überhaupt tragen? Außerdem fragen wir uns: Was gibt es überhaupt für sinnvolle Gepäckstücke am Motorrad?
Gepäck lässt sich auf jeder Art von Motorrad befestigen. Die Frage ist nur, wie viel, wo und wie befestigst du alles korrekt.
Ganz grundsätzlich empfehlen wir dir direkt: Weniger ist mehr! Das klingt zwar belanglos, ist aber ein wichtiger Tipp. Das Fahrverhalten des Motorrads verändert sich durch das Gepäck und bei viel Zusatzgewicht kann sich das Fahrverhalten deines Motorrades auch deutlich verschlechtern.
Der Schwerpunkt des Bikes ist ebenfalls ein wichtiger Schlüssel, den du bei der Planung deiner Fracht berücksichtigen solltest. Ganz generell kannst du dir folgendes merken:
GEPÄCK SO NAH AN DEN MASCHINENSCHWERPUNKT, WIE NUR MÖGLICH!
Wenn du dich an diese Vorgabe grundsätzlich hältst, so gut es geht, dann ist das schon einmal die halbe Miete für deine nächste Motorradtour. „Träge“ ist hier nämlich das Stichwort. Dein Bike wird, je höher und weiter hinten der Schwerpunkt durch das Gepäck liegt, nämlich umso träger in Reaktion, Lenkung und Bremsfähigkeit.
… spielt eine essenzielle Rolle beim Packen. Du findest diese Angabe zu deinem Bike in den Fahrzeugpapieren.
Wer kein eigenes Bike hat und für eine calimotour zum Beispiel ein Bike ausleihen möchte, sollte also schon vorab schätzen, welches zulässige Gesamtgewicht für die Zeit der Tour nötig sein wird. Entsprechend sollte man die Menge des gewünschten Gepäcks und danach auch das Bike auswählen. Passt gerade bei älteren Bikes auf, denn häufig ist mit dem Gewicht eines Sozius und einer Stulle für unterwegs das Motorrad schon überladen. Also musst du entscheiden: Nimmst du lieber deinen Motorrad-Buddy mit oder lieber eine Zahnbürste und Wechselsocken. 🤣
Aber nicht nur Augen auf beim Packen des Motorrads, sondern auch noch ein Tipp für das Packen der Koffer: Schweres gehört nach unten, Leichtes nach oben. So könnt ihr das Fahrverhalten des beladenen Bikes auch noch einmal positiv beeinflussen und habt weniger negative Auswirkungen unterwegs.
Nun stellt sich noch die Frage, was es alles für Gepäckstücke gibt, die man auf einem Motorrad befestigen kann.
Der Tankrucksack ist das wohl bekannteste Gepäckstück für Biker. Je nach Bike ist die Befestigung des Tankrucksacks völlig unterschiedlich. Da musst du dich am einfachsten bei dem Hersteller deines Motorrads erkundigen. Vorsicht vor zu hohen Aufbauten. Ein zu großer Tankrucksack kann die Lenkung und die Sicht auf deine Armatur beeinflussen. Meistens reicht auch ein einziger Tankrucksack nicht aus für eine längere Tour. Schweres findet hier am besten Platz, da die Stabilität des Motorrads durch den Tankrucksack am wenigsten beeinflusst wird. Außerdem hast du hier auch alles Wichtige schnell zur Hand. Vorsicht vor kantigen Teilen im Tankrucksack. Sie erhöhen dein Verletzungsrisiko im Falle eines Unfalls.
Erweiternd zum Tankrucksack empfehlen wir beispielsweise eine Gepäckrolle. Damit fällt dann allerdings dein Sozius aus der Tourenplanung heraus, da die Gepäckrolle auf dem Soziussitz befestigt wird. Großer Vorteil ist, dass sie durch diese Stelle am Motorrad schwerpunktnah liegt und somit dein Fahrverhalten kaum beeinflussen wird. Die Gepäckrollen gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen und Größen. Schau auch dort am besten direkt beim Hersteller nach, was empfohlen wird für dein Motorrad, um auf Nummer sicherzugehen. Da die Gepäckrolle mit Zurrriemen befestigt wird, kontrolliere während längerer Touren regelmäßig auch den Sitz des Gepäckstücks und zurre regelmäßig nach, sodass die Gepäckrolle nicht verrutschen kann. Ein Pendant dazu ist die Hecktasche. Sie wird ebenfalls mit Zurrriemen befestigt und hilft bei Bike-Modellen, die keinen Platz für einen Tankrucksack haben über Platz-Engpässe hinweg.
Das gute alte Topcase ist auch noch da! Unserer Meinung nach völlig unterschätzt als Stauraum, allerdings gibt es auch hier einiges zu beachten. Da das Topcase hinter der Hinterachse montiert ist und auch oftmals einen höheren Aufbau bedeutet, kann ein zu schwer beladenes Topcase die Stabilität des Motorrads während der Fahrt massiv beeinflussen. Deinen Helm, deine Jacke oder leichtes Gepäck dort zu verstauen ist aber kein Problem. Das Topcase eignet sich also zwar eher für dein leichtes Handgepäck, bietet aber guten Komfort, wenn man am Zielort angekommen ist und für einen Bummel durch neue Gegenden seinen Helm sicher verstauen möchte. Ein Topcase gibt es tatsächlich nicht für jedes Bike. Wenn du den Komfort also nutzen möchtest, dann erkundige dich vorab, ob dein Bike überhaupt einen Träger dafür haben kann. Ein absoluter Pluspunkt ist übrigens, dass das Topcase abschließbar ist und sogar oftmals zwei Helme Platz finden.
Dann bleiben noch Satteltaschen und Koffer für die Seiten des Motorrads.
Satteltaschen sind schnell zu befestigen, sehr flexibel und für Jedermann passend, denn sie bieten Platz, Komfort und gute Bedienbarkeit. Sie sind eine leichte und praktische Alternative zu Seitenkoffern, außerdem auch oft günstig erhältlich. Seitliche Koffer sind ohne einen passenden Träger nicht zu gebrauchen. Wenn sie aber erst einmal richtig montiert sind, ist das ein wahrlich unterschätztes Gut am Bike. Sie sind oft wasserdicht und bieten viel Platz. Schau doch direkt mal nach, welche Koffer für dein Bike passen. Durch die Hartschale lassen sich auch fragilere Teile gut transportieren. Ein kleiner Tipp dazu noch: Achte auf die Breite des gesamten Gepäcks. Die seitlich befestigen Koffer sind eine Gefahr zum Hängenbleiben, wenn man das nicht präsent im Kopf hat. Auch diese Art des Gepäcks ist abschließbar. Das ist besonders praktisch bei häufigeren Pausen oder wenn das Bike mit Gepäck auch mal einen Tag steht. Die Seitenkoffer sind darüber hinaus eine der diebstahlsichersten Varianten dein Gepäck zu verstauen und werden nicht ohne Grund auch „Kofferraum des Motorrads“ genannt.
Beispielsweise Underseat-Auspuffanlagen. Diese können auch schnell mal mit der Gepäckgestaltung kollidieren und wer möchte schon geschmorte Hosen auspacken, wenn er am Ziel ankommt? Also pass auch dort noch einmal besonders auf, wenn dein Bike eine solche Auspuffanlage bietet. Generell gilt: Schwerpunktnah am Bike, ja! Zu dicht am Auspuff, nein! Denn auch eine Standardauspuffanlage wird heiß und kann dein Gepäck gefährden.
Nicht zu empfehlen sind Gepäckstücke am Lenker, der Gabel oder am Schutzblech. Das kann richtig schnell daneben gehen und nicht nur deine eigene Sicherheit ist mit solchen Konstruktionen gefährdet. Dann lieber etwas weniger mitnehmen, sodass alles ordnungsgemäß befestigt werden kann.
Ach ja! Heckleuchten und Blinker müssen selbstverständlich auch stets frei bleiben, wenn du mit Gepäck unterwegs bist. Außerdem sollte die Sicht auf deine calimoto-App auch nie beeinflusst werden. 🥰
Denk auch an den Luftdruck. Bei Heckbeladung sollte dieser beim Hinterrad dann auch entsprechend erhöht werden. Achte hierbei auf die Herstellerangaben. Damit bist du stets auf der sicheren Seite. Vorn muss ebenfalls der Reifendruck leicht erhöht werden und denk auch beim Fahren ohne Ladung wieder daran, die Luft herauszulassen.
Wie wäre es mit einer Probefahrt vor der Tour? Ladet euer Motorrad wie geplant voll und dann geht’s eine Runde um den Block. So könnt ihr Lenkverhalten, Stabilität und Bremsung testen, bevor es tagelang auf eine Tour geht. Womöglich stellt ihr fest, dass es noch Verbesserungspotenzial gibt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine vollgepackte Motorradtour ein wenig mehr Planung bedarf, bei gewisser Routine und Organisation einer perfekten calimotour aber nichts mehr im Wege steht.
Schau doch auch mal bei unserem YouTube Video zu dem Thema vorbei. Hier haben wir dir die wichtigsten Facts auch noch einmal visuell zusammengestellt, sodass du dir das Packen deines Motorrades noch besser vorstellen kannst.
Wir wünschen allzeit gute und sichere Fahrt und teil doch am besten direkt ein Bild von deinem gepackten Bike entlang der Route in deiner calimoto-App bei der nächsten Tour.